Die Britin Maddie McCann wird seit 2007 vermisst. Die Ermittler glauben, dass sie gestorben ist, aber ihre Leiche wurde nie gefunden. Jetzt wurde die Suche nach der Vermissten in und um den Stausee in Portugal wieder aufgenommen, ein Ort, der dafür bekannt ist, dass er von dem deutschen Verdächtigen Christian B. frequentiert wird.
Die Ermittler im Fall der seit 2007 vermissten Madeleine McCann haben eine neue Spur: Am Dienstag beginnt eine groß angelegte Suchaktion an einem abgelegenen Stausee in Portugal.
Der Stausee Barragem do Arade liegt etwa fünfzig Kilometer vom Ferienort Praia da Luz entfernt. Dort verschwand vor 16 Jahren an der Algarve ein dreijähriges britisches Mädchen namens Maddy. Die Behörden wurden auf den Stausee aufmerksam, weil sich der Deutsche Christian B., der einzige Verdächtige in dem Fall, dort häufig aufgehalten haben soll.
Wie der Mirror berichtet, hat die Polizei bereits die Zufahrtsstraßen zum Stausee bei Silves gesperrt. Es ist bekannt, dass britische Ermittler auf dem Weg zum Staudamm sind, und es wird erwartet, dass auch die deutsche Polizei eintrifft. Die Suche wird voraussichtlich zwei bis drei Tage dauern, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Lusa am Montag unter Berufung auf die portugiesische Kriminalpolizei.
Die letzte größere Suchaktion in diesem Fall war vor fast drei Jahren, im Sommer 2020, durchgeführt worden.
Früheren Medienberichten zufolge wurde dort 2008 eine privat finanzierte Suchaktion durchgeführt, bei der Knochen gefunden wurden, die sich aber später als “nicht menschlich” herausstellten, schreibt der Mirror. Es wurden auch Seile, Klebeband und eine weiße Socke gefunden.
Der Tatverdächtige Christian B. ist vorbestraft und befindet sich derzeit in Untersuchungshaft.
Er sitzt derzeit in Niedersachsen wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen Frau im Gefängnis. Das Verbrechen ereignete sich im Jahr 2005, etwa eineinhalb Jahre vor dem Verschwinden von Maddie McCann. Er verbüßte außerdem eine Haftstrafe wegen Drogenhandels.
Früheren Medienberichten zufolge hat Christian siebzehn Einträge in seinem Strafregister. Bereits im Oktober 1993 wurde der damals noch jugendliche B. zu einer zweijährigen Jugendstrafe verurteilt – damals unter anderem wegen Kindesmissbrauchs, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht. Außerdem wurde er in Portugal wegen dreimaliger Vergewaltigung und zweimaligem sexuellen Missbrauch von Kindern angeklagt. Diese Klagen wurden im April letzten Jahres von einem Braunschweiger Landgericht aus Mangel an Beweisen fallen gelassen. Die deutschen Ermittler glauben, dass Madeleine McCann tot ist. Allerdings wurden bisher weder das Kind noch ihre sterblichen Überreste gefunden. Anfang dieses Monats, an Madeleines 20. Geburtstag, erklärten ihre Eltern Kate und Gerry McCann, dass sie die Suche nach ihrer Tochter “niemals aufgeben” würden. Im Februar sorgte die junge Polin für Aufsehen, als sie in den sozialen Medien verkündete, sie sei Madeleine McCann.