Bei einem Herzinfarkt zählt jede Sekunde: Je früher er erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Chancen, schwerwiegende Folgen oder den Tod zu vermeiden. Viele Menschen zögern jedoch, den Notruf 112 zu wählen, und verschwenden so wertvolle Zeit. Dabei gibt es eindeutige Anzeichen für einen Herzinfarkt. Erfahren Sie hier, wie Sie ihn schnell erkennen und was dann zu tun ist.
Bei einem Herzinfarkt wird das Herz plötzlich und völlig unerwartet unbrauchbar. Es wird nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt. Das passiert, wenn sich die Koronararterie verschließt. Dies geschieht, weil die Blutgefäße für die Versorgung mit Blut und Sauerstoff verantwortlich sind. Wenn sie verstopft sind, können sie ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen, was fatale Folgen hat: Ein Teil des Herzmuskels kann absterben, wodurch die Fähigkeit des Herzens, Blut zu pumpen, eingeschränkt wird. In den schlimmsten Fällen kommt es zu Herzrhythmusstörungen (Kammerflimmern), die unbehandelt tödlich sein können.
Die beste Möglichkeit, die schwerwiegenden Folgen eines Herzinfarkts zu verhindern, besteht darin, sofort Hilfe zu suchen. Wenn ein Herzinfarkt sofort behandelt wird, erholt sich das Herz in der Regel vollständig. Je länger ein Herzinfarkt andauert, desto mehr wird das Herzmuskelgewebe irreversibel zerstört.
Um Ihrem Herzen eine Chance zu geben, ist es wichtig, die ersten Anzeichen eines Herzinfarkts zu kennen:
Starke Schmerzen und Druck in der Brust. Zu den Anzeichen eines Herzinfarkts gehören Schmerzen, die vor allem in den Brustkorb oder oft auch nur hinter das Brustbein ausstrahlen. Gleichzeitig können die Schmerzen auch in andere Körperteile wie Arme, Oberbauch, Rücken, Nacken, Kiefer oder Schulterblätter ausstrahlen. Besonders beunruhigend sind Schmerzen in der Brust oder Kurzatmigkeit bei der geringsten Anstrengung oder im Ruhezustand. Die Ursache kann eine so genannte instabile Angina pectoris (Engegefühl in der Brust) sein, die sich jederzeit zu einem Herzinfarkt entwickeln kann. Generell gilt: Wenn der Schmerz länger als fünf Minuten anhält, sollten Sie sofort handeln.
Starke Druckempfindlichkeit: Ein Anzeichen für einen Herzinfarkt ist für viele Menschen ein extremer Druck oder ein Quetschen in der Brust – als ob “ein Elefant auf der Brust steht”.
Starkes Brennen: Es kann ein starkes Brennen in der Brust auftreten.
Vermeiden Sie es zu schwitzen, wenn Ihre Haut kalt und blass ist. Überlebende eines Herzinfarkts leiden oft unter starken Angstzuständen, die sich in blasser Gesichtshaut und kaltem Schweiß äußern.
Anfälle von Übelkeit, Erbrechen, Kurzatmigkeit, Oberbauchschmerzen: Die Anzeichen eines Herzinfarkts können auch sehr unspezifisch sein – insbesondere bei Frauen. Um auf Nummer sicher zu gehen und diese Symptome nicht zu übersehen, empfiehlt es sich, beim Auftreten von bisher unbekannten Symptomen einen Krankenwagen und einen Notarzt zu rufen.
Ignorieren Sie nicht die Vorboten eines Herzinfarkts!
Obwohl bei vielen Patienten ein plötzlicher Herzinfarkt ohne Vorboten auftritt, zeigen neuere Daten, dass etwa 50 % der Herzinfarktpatienten auch 24 bis 48 Stunden vor dem Beginn eines Herzinfarkts Symptome aufweisen. Zunächst bemerken die Patienten kurze Episoden von Engegefühl in der Brust oder Brennen hinter dem Brustbein. Dies kann in Ruhe oder bei geringer Anstrengung auftreten; manchmal wachen die Patienten auch nachts mit diesen Symptomen auf.
Die meisten Patienten haben eine Vorgeschichte mit einer koronaren Herzerkrankung. Nach einer medikamentösen Behandlung, dem Einsetzen eines Stents oder, seltener, einer Bypass-Operation, haben die meisten dieser Patienten lange Zeit keine oder nur leichte Beschwerden bei erheblicher Anstrengung. Dies wird als chronisches Koronarsyndrom bezeichnet. Treten jedoch Symptome dieser Gruppe auf oder verschlimmern sich bereits bestehende chronische Symptome, besteht Gefahr, und es muss schnell gehandelt werden. Wenn sich ein akutes Koronarsyndrom (ACS) entwickelt, kann ein Herzinfarkt auftreten. In dieser Situation muss sehr schnell ein Arzt aufgesucht werden, und wenn die Symptome auch im Ruhezustand anhalten, muss der Notruf 112 gewählt werden, da Lebensgefahr besteht.